Von null auf 21
Von unserem Redaktionsmitglied Andrea Wüstholz
In sechs Monaten zum Halbmarathon – wie bekloppt kann man sein? Hunderte Lauf-geht’s-Läufer haben’s 2019 angepackt – und geschafft.
Der Zeitungsverlag Waiblingen (ZVW) startet nun in die zweite Lauf-geht’s-Runde. Jetzt schon trudeln dauern E-Mails ein bei ZVW-Lauf-geht’s-Managerin Jacqueline Wehaus: Wann geht’s los? Kann ich mich endlich mal anmelden?
Die Antwort: Ja. Ab sofort.
Eine Reihe von Wiederholungstätern scharren schon mit den Füßen. Wie man hört, wird sich eine Gruppe aus Winterbach geschlossen erneut zum Programm anmelden: So schlimm kann’s also nicht gewesen sein.
Ihr Sofahocker mit Hüftspeck, ihr Sportmuffel mit guten Neujahrsvorsätzen, ihr Wiedereinsteiger nach 20-jähriger Bewegungspause: Die richtige Zeit ist JETZT.
Es ist schaffbar. Selbst wenn man momentan nach fünf Minuten flotten Gehens hechelnd am Boden liegt. Selbst wenn man sich nicht vorstellen kann, auch nur einen einzigen Kilometer rennend zurückzulegen: Das wird besser. Viel, viel besser, und zwar zügig. Wer den Trainingsplan zum Großteil einhält, wird siegen. Versprochen.
„Lauf geht’s“ ist ein ausgeklügeltes, mehrfach getestetes Gesundheitsprogramm, das mit Profi-Hilfe zum Erfolg führt. Partner sind in diesem Jahr Sport Schwab und die AOK, die den Teilnehmern eine Reihe von Vergünstigungen gewähren. Mit im Boot sind ferner die Stadtwerke Waiblingen und die Stadt Waiblingen.
Ausgebildete Trainer begleiten die Läufer in den wöchentlichen Gruppen . In Vorträgen, in einem Buch zum Programm, in Online-Seminaren, im detaillierten Trainingsplan und von alten Laufhasen erfahren Neueinsteiger, wie sie schaffen können, was sie nie für möglich gehalten hätten: Eine Strecke von 21 Kilometern laufend zurücklegen. Nicht in anderthalb Stunden. Aber in drei. Oder dreieinhalb. Oder weniger. Jeder läuft, wie er kann: Für Druck und Stress ist in diesem Programm kein Raum.
Zeit erfordert „Lauf geht’s“ allerdings schon. Einmal in der Woche am Gruppentraining teilnehmen und sonst weiter auf dem Sofa fläzen – das wird nicht funktionieren. In diesem Fall käme man recht bald schon beim Gruppentraining nicht mehr hinterher, denn die Anforderungen steigen im Lauf der Zeit – zwar sanft, aber spürbar.
Deshalb sieht der Trainingsplan zusätzlich zum wöchentlichen Gruppentraining drei weitere Trainingseinheiten je Woche vor. Eine davon ist schnell erledigt; das hochintensive Kurz-Training bringt jeden schnell komplett aus der Puste, nutzt aber enorm viel und ist nach ein paar Minuten geschafft. Zusätzlich zu den gemütlichen Läufen plus den Steigerungsläufen mit kurzen, schnelleren Phasen im Wechsel absolvieren alle Teilnehmer möglichst mindestens dreimal pro Woche die Mobilitäts- und Stabilitätsübungen. Das nervt ein bisschen – zugegeben. Doch diese Gymnastik-Übungen stärken den Körper und machen ihn fit fürs Ziel: den Bottwartal-Halbmarathon am 18. Oktober.
Start für alle Lauf-geht’s-Läufer ist in Gronau in der Nähe von Großbottwar.Die Zeit bis Oktober wird wie im Flug vergehen. Fortschritte im Training stellen sich recht schnell ein – nicht nur das allein motiviert ungemein. In den Trainingsgruppen trifft man auf nette Menschen, und es bilden sich schnell Untergruppen, die außerhalb des wöchentlichen Treffens zusammen laufen gehen. Selbst jetzt noch, vier Monate nach Ende des 2019er Lauf-geht’s-Programms, sieht man in Wald und Flur laufend Menschen, die sich einer Gruppe angeschlossen haben und dem Laufen treu geblieben sind – weil’s einfach guttut.