Lauf geht’s Läuferschar hat am Sonntag den Halbmarathon von Waiblingen nach Urbach mit Bravour bewältigt
Es gibt diesen Moment, da denkst du, das war’s. Knie schmerzen, Puste knapp. Und dann schaffst du es doch über die Ziellinie. Dort bejubeln sie dich, als wärst du ein Held:
Dieser Halbmarathon hat die Lauf-geht’s-Läuferschar in einen Glücksrausch katapultiert.
„Wir sind die Sieger der Herzen“, sagt Anita Zeyher strahlend am Ziel. Vor ein paar Monaten dachte sie noch, sie werde das Lauf-geht’s-Programm mit einem Zehn-Kilometer-Lauf beenden. Es sind jetzt doch 21 geworden: Alle Lauf-geht’s-Leute, die sich zum Halbmarathon angemeldet hatten, haben die Strecke von Waiblingen bis Urbach erfolgreich bewältigt– angefeuert von Rätschen schwingenden und jubelnden Menschen am Wegesrand, motiviert und begleitet von den Trainern, denen so manch ein Läufer am Ziel direkt um den Hals gefallen ist: Ohne den Einsatz der Trainer, ihre Geduld, ihr Fördern und Fordern wäre all das nicht möglich gewesen.
Welch ein großartiges Gefühl! Viele Teilnehmer sind nie zuvor im Leben eine solch lange Strecke gelaufen, und nicht wenige hatten zuvor gar keinen oder nur marginal Sport betrieben. „Wir sind der Hammer“, jubelte vor diesem Hintergrund Birgit Frech am Ziel: Sie hatte bei Lauf geht’s mitgemacht, um ein wenig fitter zu werden – mit diesem Erfolg aber nicht gerechnet: „Wir sind über uns hinausgewachsen.“
Andreas Dietz hat während des gesamten Halbmarathons „nie ans Aufgeben gedacht“, wenngleich sich die letzten paar Kilometer schon elend hinzogen. Dem Laufsport wird er definitiv treu bleiben, zumal das eine der unkompliziertesten Sportarten ist: Schuhe an und los, egal wo, egal zu welcher Zeit.
Ursula Pfizenmaier fühlt sich erschöpft am Ziel, kämpft mit Wadenkrämpfen – und strahlt übers ganze Gesicht. Sechs Kilo hat sie während der Trainingszeit abgenommen, berichtet sie: „Ich bin einfach nur happy.“ Uwe Metzger pflichtet ihr bei und schickt ein extra „Danke“ an die Trainerinnen
Manfred Haushahn hat am Ziel kurz mit Kreislaufproblemen zu kämpfen, wovon er sich die Freude am Erfolg nicht vermiesen lässt. Marion Schönle wird in Urbach von ihrer Familie empfangen, und obwohl am Ende der Rücken schmerzt und Blasen an den Füßen sie plagen, bereut sie keine Sekunde, sich den Strapazen ausgesetzt zu haben. Rainer Lyhr von der AOK, die als Mit-Sponsor beteiligt war, hatte sich ein ehrgeiziges Zeit-Ziel gesetzt – und die Marke sogar noch getoppt. Trotz Krise bei Kilometer 18: Es zwickte und zwackte schon deutlich spürbar. Was half, war ein Gedankenspiel: Stell dir eine Drei-Kilometer-Strecke vor, die du gut kennst und schon oft bewältigt hast … Es hat funktioniert, und „es ist ein wahnsinnsgutes Gefühl, es geschafft zu haben“.
Zufriedene Gesichter auch unter den Trainern: Die Welzheimer Gruppe zeigte sich außerordentlich fit, „vermutlich weil wir in Welzheim viele Bergläufe gemacht haben, das hat uns Kondition verschafft“, sagt Conny Mayer. Sie tauscht sich am Ende noch mit ihren Trainerkollegen Axel Retter und Monika Loebermann aus: „Das war echt schön“, fasst Axel Retter zusammen, und er meint nicht nur den Halbmarathon, sondern das gesamte Training: „Das hat auch uns sehr viel gebracht“, betont Monika Loebermann.
Lauf-geht’s Teilnehmer Gerald Beißwenger wird sich jetzt, wie viele andere, einem Lauftreff anschließen – und das wöchentliche Lauf-geht’s-Gruppentraining schmerzlich vermissen: „Wir sind alle ganz traurig, dass es jetzt aufhört.“ Von unserem Redaktionsmitglied Andrea Wüstholz
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