Der Marketingleiter bei der AOK Ludwigsburg/Rems-Murr, hat bereits im Herbst 2018 einen unumstößlichen Entschluss gefasst: Er werde beim Gesundheitsprogramm „Lauf geht’s“ mitmachen, nahm er sich vor – und hielt Wort.

Das Gesundheitsprogramm „bereichert mich“. In der dritten Trainingswoche befinden sich die Lauf-geht’s-Leute aktuell. Das Stimmungsbild unter den rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmern reicht von „Dieses Programm wird mein Leben nachhaltig verbessern“ bis hin zu: „Oh je.“ Rainer Lyhrs Zwischenbilanz in der dritten Woche durchziehen Worte wie „Disziplin“, „Plan“ und vor allem: „Spaß“. Spaß hat viel mit Gemeinschaft zu tun, erzählt Rainer Lyhr: Der wöchentliche Trainingstermin in der Gruppe ist in seinem Kalender mit Priorität eins versehen. Bisher hat sich der 52-Jährige allenfalls als „Allein- und Schönwetterläufer“ versucht, ist nach einem anspruchsvollen Arbeitstag ein Stück an der Rems entlanggehechelt, seinerzeit noch mit Stöpsel im Ohr, heute eher die Natur genießend.

Er trägt jetzt Pulsuhr. Pflicht ist das nicht, zumal alle Lauf-geht’s-Leute erwachsen sind und letztlich selbst entscheiden, was sie für sich aus dem Programm herausholen. Aus Lyhrs Sicht macht die Pulsuhr Sinn: Sie zeigt ihm an, wann er’s übertreibt. Dann schaltet er einen Gang zurück. Sinn und Zweck des Lauf-geht’s-Programms ist es, Menschen zu bewegen, im Wort- wie im übertragenen Sinne. Wer seit Jahrzehnten überwiegend nur die Strecke zwischen Kühlschrank und Sofa zu Fuß zurückgelegt hat – der kann einen Halbmarathon laufend bewältigen. Sechs Monate Zeit sind nötig, vier Trainingseinheiten pro Woche, eine sinnvolle Ernährung – und Disziplin. Rainer Lyhr bewältigt aktuell eine Fünf-Kilometer-Strecke joggenderweise. Er hat sich bei „Lauf geht’s“ für die mittlere Leistungsgruppe entschieden, und den Trainingsplan nimmt er ernst. Das Lauf-geht’s-Trainingstagebuch sieht vor, welche Aktivitäten an welchem Tag der Woche anstehen. Manchmal drängelt sich ein dienstlicher oder privater Termin dazwischen. Dann weicht Lyhr aus auf andere Tage. Aber nur dann. „Ich hab’ schon einen gewissen Ehrgeiz“, sagt der gebürtige Waiblinger. Zwei Stunden 35 als Zielzeit für den Halbmarathon Ende September: „Wär’ gut“, findet Lyhr. Kürzer wär’ besser, ergänzt er noch, doch Leistung steht hier nicht im Vordergrund. Sähe das Programm zum Ende einen kompletten Marathonlauf vor – immerhin 42,195 Kilometer lang –, hätte die AOK sich nicht beteiligt, sagt Rainer Lyhr, der bei der Krankenkasse fürs Marketing und für Gesundheitsförderung zuständig ist. 21 Kilometer laufen nach sechs Monaten Training, begleitet von Leuten, die wissen, was sie tun – das hält Lyhr für machbar und mit Blick auf gesundheitliche Gesichtspunkte auch für sinnvoll: „Da hab’ ich Vertrauen.

Über so ansprechende Themen wie Darmsanierung oder die Kräftigung von Darmschleimhaut und Darmflora schreibt Dr. Wolfgang Feil im Begleitbuch „Lauf dich gesund“ recht ausführlich: „80 Prozent unseres Immunsystems sitzen im Darm. Wer einen gesunden Darm hat, hat auch gut funktionierende Abwehrkräfte.“ Darmgesundheit hängt, wen wundert’s, mit Ernährung zusammen. Dr. Feil rät zu viel Gemüse und noch mehr Salat. Hochwertiges Eiweiß und gute Fette sind Kohlehydraten vorzuziehen – auf diesen Nenner lässt sich, reichlich verkürzt, die Ernährungsempfehlung bringen. Rainer Lyhr hat sich ausführlich mit der Fülle der Ernährungstipps beschäftigt – und eine Entscheidung getroffen: „Ich nehme es mir zu Herzen, werde aber nicht alles eins zu eins umsetzen.“ Kluger Beschluss: Letztlich muss jeder einen Weg finden, der individuell passt – bei „Lauf geht’s“ wie im Leben. Rainer Lyhr hat seine Entscheidung für das Programm nicht bereut: „Das sind neue Impulse, die ich da kriege. Es bereichert mich.