Stimmungsbild vor dem Halbmarathon
Von Andrea Wüstholz
Nur noch gut drei Wochen, dann gilt’s: Vor dem Halbmarathon am 29. September begeben sich die Laufgeht’s-Teilnehmer auf Volle-Kraft-voraus-Kurs. Dem einen oder der anderen ist noch etwas mulmig zumute. Erfahrungsgemäß legt sich das spätestens nach dem Startschuss. Eine Blitzumfrage hat dieses Stimmungsbild ergeben: Kaum zu glauben, wie fit wir geworden sind.
Regine Ulmer (45)
Regine Ulmer erinnert sich noch gut an die ersten Trainingstage Anfang April. Viermal eine Minute laufen, dazwischen eine Minute Gehpause: Damit fing’s an, seinerzeit ergänzend zum Walking. Heute laufen die Gruppen beim wöchentlichen Treff zwei Stunden am Stück. „Das gibt’s doch nicht“, sagt Regine Ulmer, die nichtsdestotrotz dem großen Tag mit sehr viel Respekt entgegensieht. „Alles wird gut“, ist sie sich sicher. Das Sonntagstraining wird ihr fehlen. Viele ihrer Laufkollegen stellen sich bereits jetzt die Frage, wie es weitergehen kann nach Ende des Lauf-geht’s-Programms. Wir veröffentlichen rechtzeitig an dieser Stelle eine Liste der Lauftreffs im Kreis.
Barbara Hoffmann (58)
Barbara Hoffmann ist fest entschlossen, dem Laufsport treu zu bleiben. Ein Winter-Lauf-Outfit lässt sie sich schenken, und sie weiß um den Wert eines festen Gruppen-Lauftermins in der Woche: Ein solcher wird sich noch finden, und bestenfalls herrscht in der neuen Gruppe eine ebenso gute Stimmung wie dienstags beim Lauf-geht’s-Treff in Weinstadt.
Andreas Premerl (48)
Andreas Premerl konnte früher aus einem bemerkenswerten Grund nicht laufen, wie er erzählt: Er leitet ein Fitnessstudio und hatte sich Muskelpakete antrainiert, die dem Laufsport im Weg standen. Inzwischen hat er seinen Sport-Mix verändert, für seine alljährliche „Challenge“ 2019 die Lauf-geht’s-Aktion auserwählt – und sich am Vorbild seiner Frau orientiert: Sie läuft schon länger Halbmarathon. Andreas Premerl nun auch bald. Eine Zerrung in der Wade hatte ihn eine Zeit lang ausgebremst – doch inzwischen läuft’s wieder.
Rainer Lyhr (53)
Rainer Lyhr, der als AOK-Marketingleiter vermutlich ein bisschen extra unter Beobachtung steht, bekennt sich offen zu Krisen: „Manchmal tut alles weh“, erzählt er, und als die Temperaturen weit über 30 Grad lagen, „da war’s schon zäh“. Der 53-Jährige hat mit der Ernährung etwas experimentiert, einen guten Weg für sich gefunden, ein neues, besseres Körpergefühl entwickelt – und inzwischen sogar seine Zielzeit ein wenig ehrgeiziger gesetzt. 2 Stunden 25 Minuten peilt er an für die 21-Kilometer-Strecke. Das sind zehn Minuten weniger, als er sich Mitte April vorgenommen hatte.
Birgit Gnamm (47)
„Niemals hätte ich gedacht, dass ich so lange joggen kann“, dieses Fazit zieht Birgit Gnamm: „Ich bin begeistert.“ Den Halbmarathon unter drei Stunden zu bewältigen, das ist ihr Ziel.
Sonja Kemper (45)
Sonja Kemper legt sich ebenfalls nicht auf eine bestimmte Zeit fest: „Ich möchte es schaffen.“
Thorsten Haul dopt sich unterdessen mit Chili. Vor jedem Mittagessen schluckt er drei bis vier getrocknete Feuerteufel, und der Erfolg gibt ihm recht: 14 Kilo hat Haul bereits abgenommen. „Ich bin selber überrascht. Ich hätte das gar nicht gedacht“, sagt der 42-Jährige. Kalorienreiche Snacks lässt er weg, stattdessen genießt er hin und wieder dunkle Schokolade oder Paranüsse. Den Halbmarathon sieht er als große Herausforderung, zumal er, wie er einräumt, den Trainingsplan nicht ganz einhalten konnte.
Das ging vielen so; viermal Training pro Woche sind nicht ohne. Also: langsam starten am 29. September. Sich nicht überfordern. Alles wird gut.
Fotos: Habermann